Augen­klap­pen-Test bei Clus­ter­kopf­schmerz

Für vie­le Men­schen mit epi­so­dischen oder chro­ni­schen Clus­ter­kopf­schmer­zen ist der Abdeck­test mit einer licht­dich­ten Augen­klap­pe der ers­te Schritt, um her­aus­zu­fin­den, ob ihre Schmer­zen durch eine Win­kel­fehl­sich­tig­keit aus­ge­löst wer­den. Der Test ist ein­fach durch­zu­füh­ren, unge­fähr­lich – und lie­fert oft schon nach kur­zer Zeit eine über­ra­schend deut­li­che Ant­wort.

So füh­ren Sie den Augen­klap­pen-Test durch

Wenn Sie aktu­ell unter einer Epi­so­de lei­den oder chro­ni­sche Clus­ter­kopf­schmer­zen haben, decken Sie bit­te das schmer­zen­de Auge durch­ge­hend für zwei bis drei Tage mit einer wei­chen, licht­dich­ten Augen­klap­pe ab.

Am bes­ten eig­net sich dafür ein Wochen­en­de oder eine Zeit, in der Sie weni­ger Ver­pflich­tun­gen haben. Da Sie wäh­rend des Augen­klap­pen-Tests nur mit einem Auge sehen kön­nen, soll­te die­ser Test nur zuhau­se in bekann­ter Umge­bung durch­ge­führt wer­den und nicht beim Auto­fah­ren oder ande­ren Tätig­kei­ten, bei denen es auf räum­li­ches Sehen ankommt.

Rund 70 % der Betrof­fe­nen spü­ren bereits inner­halb von ein bis drei Tagen eine deut­li­che Bes­se­rung: Weni­ger Atta­cken, weni­ger Schmerz­in­ten­si­tät – bei eini­gen ver­schwin­den die Atta­cken sogar voll­stän­dig. Typisch ist, dass sich zuerst die Tages­at­ta­cken, danach die nächt­li­chen Atta­cken (im REM-Schlaf) bes­sern.

In die­sen Fäl­len ist die Ursa­che klar: Der Clus­ter­kopf­schmerz wird durch eine Win­kel­fehl­sich­tig­keit aus­ge­löst, die im beid­äu­gi­gen Sehen eine schmerz­haf­te Fehl­be­las­tung erzeugt. In die­sem Fall kann eine indi­vi­du­ell ange­pass­te Pris­men­bril­le die Fehl­be­las­tung dau­er­haft besei­ti­gen, sodass die ent­zün­de­te Seh­nen­schei­de abhei­len kann.

Wenn Ihnen die Augen­klap­pe hilft, wer­den Sie hoch­er­freut sein. Trotz­dem soll­te die Augen­klap­pe nicht län­ger als drei bis fünf Tage getra­gen wer­den, die­se dient nur zum Nach­weis der Win­kel­fehl­sich­tig­keit. Augen­ärz­te machen die­sen Abdeck­test auf Win­kel­fehl­sich­tig­keit /​ Hete­ro­pho­rie eben­falls und nen­nen das Mar­low-Ver­band.

Hin­wei­se für Betrof­fe­ne mit epi­so­dischen Clus­ter­kopf­schmer­zen

Wenn Sie epi­so­dische Clus­ter­kopf­schmer­zen haben und gera­de außer­halb der Epi­so­de sind, kön­nen Sie den Abdeck­test mit der Augen­klap­pe nicht machen. Dann reicht mir ein Bild Ihrer Augen­par­tie für den Nach­weis der Win­kel­fehl­sich­tig­keit und eine Garan­tie für den Kor­rek­ti­ons­er­folg mei­ner Pris­men­bril­le. Sie sich dann auch ohne Abdeck­test für einen Ter­min anmel­den. Wenn Sie jedoch ganz sicher sein wol­len, dass Ihre Clus­ter­kopf­schmer­zen durch eine Win­kel­fehl­sich­tig­keit aus­ge­löst wer­den, könn­ten Sie bis zur nächs­ten Epi­so­de war­ten und dann den Test mit der Augen­klap­pe machen. Das könn­te bei einer wei­ten Anrei­se eine zusätz­li­che Absi­che­rung für Sie sein.

Hin­wei­se zur rich­ti­gen Hand­ha­bung der Augen­klap­pe

Die Augen­klap­pe kann Ihre Clus­ter­kopf­schmer­zen nur dann lin­dern oder behe­ben, wenn die­se das betrof­fe­ne Auge licht­dicht abdeckt, nicht auf das Auge drückt und durch­ge­hend getra­gen wird. Das heißt, die Augen­klap­pe soll­te auch nachts getra­gen wer­den. Ansons­ten muss die Augen­klap­pe immer sofort nach dem Auf­wa­chen auf­ge­setzt und erst kurz vor dem Ein­schla­fen wie­der abge­nom­men wer­den. In die­ser Zeit dür­fen nie bei­de Augen gleich­zei­tig offen sein, da dies sofort eine Atta­cke aus­lö­sen kann. Um dies zu ver­hin­dern, muss das betrof­fe­ne Auge ggf. immer zuge­knif­fen wer­den.

Die­se Augen­klap­pe hat sich gut bewährt, alter­na­tiv könn­ten Sie auch ein licht­dich­tes Augen­pflas­ter nut­zen. In bei­den Fäl­len müs­sen Sie aus­pro­bie­ren, ob Sie das schmer­zen­de Auge dar­un­ter offen­las­sen oder schlie­ßen. Man­chen hat es gehol­fen, ein Kos­me­tik­tuch zwi­schen Augen­klap­pe /​ Augen­pflas­ter und Auge zur bes­se­ren Pols­te­rung zu legen.

Als Bril­len­trä­ger tra­gen Sie Ihre Bril­le wenn mög­lich über der Augen­klap­pe /​ dem Augen­pflas­ter. Wenn Sie mit abge­deck­tem schmer­zen­den Auge zu unscharf sehen, decken Sie das ande­re Auge ab – die Wir­kung bleibt bestehen, wenn eine Win­kel­fehl­sich­tig­keit vor­liegt.

Wenn Sie Fra­gen haben, schrei­ben Sie bit­te eine E‑Mail an info@richtig-sehen.de

In die­sem Video fin­den Sie vie­le wei­te­re Infor­ma­tio­nen zum Augen­klap­pen-Test bei Clus­ter­kopf­schmerz.

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Mehr Infor­ma­tio­nen

Wich­tig: Kei­ne Bes­se­rung bedeu­tet NICHT, dass kei­ne Win­kel­fehl­sich­tig­keit vor­liegt

Bei etwa 30 Pro­zent der Betrof­fe­nen zeigt die Augen­klap­pe inner­halb der ers­ten drei Tage noch kei­ne Wir­kung. Das ist kein Aus­schluss für eine Win­kel­fehl­sich­tig­keit.

Aus der Schmerz­me­di­zin ist bekannt, dass eine Seh­nen­schei­den­ent­zün­dung meh­re­re Wochen zum Abhei­len benö­ti­gen kann, selbst wenn die Fehl­be­las­tung sofort besei­tigt wird. Über­tra­gen auf die Troch­lea erklärt das, war­um man­che Betrof­fe­ne erst nach ein bis zwei Wochen mit der Augen­klap­pe schmerz­frei wur­den.

Natür­lich ist es nicht für jeden zumut­bar, die Augen­klap­pe so lan­ge zu tra­gen. Den­noch berich­ten meh­re­re chro­nisch Betrof­fe­ne, dass sie sie aus eige­nem Antrieb über län­ge­re Zeit getra­gen haben – und anschlie­ßend erst­mals voll­stän­dig schmerz­frei waren.

Fazit: Wenn Sie nach zwei bis drei Tagen noch kei­ne spür­ba­re Bes­se­rung haben, ist das kein Hin­weis dar­auf, dass kei­ne Win­kel­fehl­sich­tig­keit vor­liegt.

Zusätz­li­cher Hin­weis: Sicht­ba­re Fehl­stel­lung des schmer­zen­den Auges

Auch wenn die Augen­klap­pe in den ers­ten Tagen nicht anschlägt, gibt es einen wei­te­ren sehr deut­li­chen Hin­weis auf eine Win­kel­fehl­sich­tig­keit: Vie­le Betrof­fe­ne haben eine sicht­ba­re ver­ti­ka­le Abwei­chung des schmer­zen­den Auges. Das Auge steht mini­mal höher oder tie­fer als das ande­re. Wenn dies der Fall ist – wie im Bei­spiel auf dem Bild unten – kann die­se Fehl­stel­lung mit einer prä­zi­se ange­pass­ten Pris­men­bril­le kor­ri­giert wer­den. Dadurch wird die Fehl­be­las­tung voll­stän­dig besei­tigt und die Seh­nen­schei­den­ent­zün­dung kann abhei­len. Vie­le Men­schen, bei denen die Augen­klap­pe zunächst wenig Wir­kung zeig­te, wur­den mit einer Pris­men­bril­le nach eini­gen Wochen dau­er­haft schmerz­frei.

Eine Winkelfehlsichtigkeit kann Clusterkopfschmerzen auslösen

Erfah­rungs­be­rich­te Augen­klap­pen-Test bei Clus­ter­kopf­schmerz

Vie­le Betrof­fe­ne erleb­ten eine rasche oder voll­stän­di­ge Bes­se­rung – ande­re erst nach meh­re­ren Tagen. Eini­ge Bei­spie­le:

„Ab dem Tag, wo ich die Klap­pe auf­ge­setzt habe, hat­te ich nie wie­der die­se Clus­ter­kopf­schmer­zen und seit­dem die Bril­le da ist auch nicht mehr und ich tra­ge die Pris­men­bril­le jetzt seit 4 Mona­ten. Ich kann mich nur bei Herrn Pesch­low bedan­ken.“ Nini Mate

„Nach einer Woche waren die Atta­cken kom­plett weg und durch die Augen­klap­pe wur­den sie ab Tag 1 an weni­ger.“ Man­dy Dah­l­ke

„Ich war anfangs eher skep­tisch, aber woll­te es nicht unver­sucht las­sen. Vor allem weil es so „ein­fach“ klingt. Ich bin Epi­so­diker. Mit­ten in der Epi­so­de mit schon stärks­ten Schmer­zen, bin ich auf die Metho­de mit der Augen­klap­pe gesto­ßen, sofort ange­wandt. Ich hat­te sie 3 bis 4 Tage kon­se­quent an. Es fühl­te sich an, als wür­de die Epi­so­de vor­bei gehen. Also die Atta­cken wur­den schwä­cher in den 3 bis 4 Tagen. Ich trug sie dann wie­der eini­ge Tage nicht und die Atta­cken inten­si­vier­ten sich wie­der, sodass ich sie wie­der auf­setz­te und die Atta­cken wur­den wie­der schwä­cher. Ich trug sie dann solan­ge bis kei­ne Atta­cken mehr kamen und konn­te sie dann abset­zen, als hät­te die Klap­pe die Epi­so­de ver­kürzt. Mit der Pris­men­bril­le habe ich eine neue Lebens­qua­li­tät erlangt.“Andi Dre­as

„…zumal ich in die­ser Zeit schon 3 Mona­te in einer hef­ti­gen Epi­so­de war von bis zu 7 ATTACKEN am Tag mit 100mg Kor­ti­son und 1200mg Ver­a­pa­mil täg­lich und nichts davon lin­dert den Schmerz … und ich setz­te mir die Augen­klap­pe mor­gens auf, ers­te Gedan­ken: „wenn das hilft fress’ ich ’nen Besen samt Putz­frau“. Ich konn­te es nicht fas­sen, die Atta­cken waren sofort weni­ger schmerz­haft und gegen Abend war ich kom­plett schmerz­frei sogar die gan­ze Nacht, wo der Schmerz am schlimms­ten ist. Und dann habe ich die nächs­ten 3 Tage mit der Augen­klap­pe ver­bracht und konn­te end­lich Luft holen, denn nach dem Abset­zen der Augen­klap­pe war der gan­ze Wahn­sinn nach 3 Stun­den wie­der da … und da hat­te ich für mich den Beweis, dass es ohne Zwei­fel am Auge liegt. Ich hat­te schon immer das Gefühl, dass es am Auge liegt, denn ich wür­de mir am liebs­ten das Auge raus rei­ßen bei jeder Atta­cke…“ Alex­an­dra San­dra Reek

„Ich trug die Augen­klap­pe ca. 24h, dann wur­de es deut­lich bes­ser, nach dem 2. Tag blie­ben die Atta­cken aus und nur noch der Druck hin­ter dem Auge war da. Ab dem 3.,4. Tag ging auch der Druck weg… Begon­nen habe ich damals, als ich ca. 5–8 Atta­cken pro Tag hat­te!“ Roge­rio Da Sil­va

„Bereits nach einem Tag trat eine Lin­de­rung ein. Am 2. Tag waren die Atta­cken deut­lich weni­ger. Ab ca. dem 4. Tag waren es nur noch die Sym­pto­me vom Beginn einer Atta­cke, die dann aber von allei­ne ein­fach wie­der ver­schwan­den. Ich habe die Augen­klap­pe ca. 10 Tage getra­gen, bis ich das Gefühl hat­te, sie nicht mehr zu benö­ti­gen. Danach nur noch „spon­tan“, wenn sich noch eine Atta­cke ankün­di­gen woll­te. Nach wei­te­ren 2 Wochen war die Epi­so­de vor­bei. Danach habe ich dann die Pris­men­bril­le bekom­men.“ Manu­el Lau­kner

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Wei­te­re Erfah­rungs­be­rich­te mei­ner Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten fin­den Sie hier:

Wie Sie mit einer Augen­klap­pe Clus­ter­kopf­schmerz-Atta­cken ver­mei­den kön­nen

Wenn Sie noch kei­ne Pris­men­bril­le besit­zen oder die­se zunächst nicht nut­zen möch­ten, kann Ihnen eine Augen­klap­pe nach einem posi­ti­ven Abdeck­test eine gro­ße Hil­fe sein. Vie­le Betrof­fe­ne kön­nen damit zahl­rei­che Atta­cken ver­hin­dern – vor­aus­ge­setzt, die Augen­klap­pe wird gezielt und rich­tig ein­ge­setzt.

In Situa­tio­nen, in denen Sie sonst typi­scher­wei­se eine Atta­cke bekom­men wür­den, soll­ten Sie früh­zei­tig das betrof­fe­ne Auge abde­cken. Die Augen­klap­pe ver­hin­dert in die­sen Momen­ten die Kom­pen­sa­ti­ons­ar­beit der Augen­be­we­gungs­mus­keln und nimmt damit die schmer­z­aus­lö­sen­de Belas­tung aus dem beid­äu­gi­gen Sehen.

Zu sol­chen Situa­tio­nen gehö­ren häu­fig Fla­cker­licht von Ker­zen oder durch Licht­re­fle­xe, grel­les Son­nen­licht, Hit­ze, Sau­na, inten­si­ver Geruch, Lärm, gro­ße Höhen­la­gen, Flug­rei­sen, Kino, Fern­se­hen, Bild­schirm­ar­beit, Stress oder Alko­hol­kon­sum. Beson­ders beim Alko­hol ist ent­schei­dend, dass die Augen­klap­pe so lan­ge getra­gen wird, wie der Alko­hol im Kör­per wirkt, da in die­ser Zeit die Mus­kel­kraft deut­lich sinkt und Atta­cken sonst fast unver­meid­bar sind.

Ein Clus­ter­kopf­schmerz-Betrof­fe­ner aus Öster­reich berich­tet in die­sem Video sehr ein­drucks­voll dar­über, wie stark sich sei­ne Lebens­qua­li­tät mit­hil­fe einer Augen­klap­pe ver­bes­sert hat.

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